Deutsche Mastermeisterschaften auf der Kurzbahn

von Presswart SVL

Teufert holt in seiner Geburtsstadt Bronze und Gold

Deutsche Mastermeisterschaften auf der Kurzbahn

 

Teufert holt in seiner Geburtsstadt Bronze und Gold

Was die derzeitige Wettkampfbeteiligung auf nationaler Ebene anbetrifft, so ist es um die Schwimmmasters unserer Heimatstadt leider recht ruhig geworden. Viele der sonst so eifrigen Wettkampfschwimmer haben die bisher recht erfolgreichen langenhagener Vereine verlassen, sind abgewandert oder einfach passiv geworden. So fuhr nur Karlheinz Teufert als einziger Vertreter aus Langenhagen zu den 2. Deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Masters nach Berlin. Hatten doch beispielsweise Vereine aus unserer Umgebung wie Altwarmbüchen, Garbsen, Barsinghausen oder Wunstorf – ganz abgesehen von der starken hannoverschen Beteiligung – recht zahlreiche Einzelschwimmer und Staffeln aller Altersklassen an den Start gebracht. Überhaupt traten nicht weniger als 1145 Einzelkämpfer bei 3502 Starts und 402 Staffeln in der zur vergeblichen Olympiabewerbung gebauten Europa Schwimm- und Sprunghalle am Prenzlauer Berg an.

   Unter einer sog. „Kurzbahn“ versteht man bekanntlich eine Schwimmbeckenlänge von nur 25 Metern, was den Teilnehmern stets eine guten Wendetechnik abverlangt und „Masters“ sind eben alle Schwimmer und Schwimmerinnen, die bereits ihr 20. Lebensjahr vollendet haben.

   Weil die ältesten Teilnehmer schon ihr 90. Lebensjahr überschritten hatten, war der zweiundachtzigjährige Karlheinz Teufert von SV Langenhagen `71 auch nicht einmal der Methusalem unter den Aktiven, sondern wurde lediglich der dritthöchsten Altersklasse zugeschlagen.

   Da zwar jeder Aktive jede beliebige Schwimmdisziplin wählen kann, die Starts aber in kurzen Zeitabständen flott hintereinander erfolgen, ist eine ausreichende, zwischenzeitliche Erholung der Wettkämpfer nicht immer gewährleistet. Deshalb ist es auch natürlich, dass die Teilnehmer nicht alle Schwimmdisziplinen der Reihe nach absolvieren können.

   Über die 50m-Bruststrecke traten in der M80-Gruppe immerhin fünf Bewerber an, die alle außer Teufert in vergangenen Zeiten bekannte Klasseschwimmer waren. Auf der Bahn 7, die ja als besonders orakelhaft gilt, kam Karlheinz nach dem Start und einer verpatzten Wende eigentlich als vierter an, doch hatte sein Nebenmann aus lauter Nervosität einen Frühstart praktiziert, so dass dieser Unglücksrabe kurzerhand disqualifiziert werden musste. Also gab es für den SVL`71-Oldi mit  56, 39 sec. schließlich doch noch einen Bronzeplatz.

   Da Teufert als Leichtathlet und Geher (er wurde dieses Jahr im Mai in Frankreich Europameister im 10km-Straßengehen (das ECHO berichtete)) nur im Brustschwimmen wettkampffest ist, kam für ihn als weitere Disziplin nur noch die 100m-Bruststrecke in frage. Und hier gab es die Überraschung des Tages: Wegen des anschließenden 50m-Freistilwettbewerbs hatten die übrigen Alterskonkurrenten gepasst, wahrscheinlich um sich für diesen nachfolgenden Wettbewerb zu schonen, von dem sie sich wohl mehr Erfolg versprachen. So zog Teufert inmitten des Feldes der 75-Jährigen konkurrenzlos mit und wurde dann, da sein Brust- und Wendestil nicht beanstandet wurde, zum ersten Mal in seiner Schwimmlaufbahn und dazu noch in seiner Heimatstadt zum Deutschen Altersklassen-Meister gekürt. Für diese 100m-Bruststrecke hatte 2:12,57 min. benötigt.

   In der Hauptstadt war schon überall die aufwendige Weihnachtsbeleuchtung installiert, so dass ein Bummel, den die Sportler abschließend Unter den Linden entlang und am Brandenburger Tor unternahmen zum echten Highlight wurde.

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